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Die Generalversammlung von APV und Heimverein Glockenhof hat 2025 im Patriaheim Hüttikerberg stattgefunden. Ein Grund, etwas auf die Geschichte der Pfadi Patria und die Geschichte des Patriaheimes zurückzuschauen.
1915: Patria entsteht durch Abtrennung vom Gloggi

Der Gloggi-Stammbaum zeigt, wie 1915 die Patria aus dem Gloggi ausschied und eine eigene Abteilung gründete.
Im Protokollbuch von 1915 findet sich folgender Eintrag:
„Wieder hat eine Gruppe von Führern (…) mit einer Anzahl von Pfadfindern unsere Abteilung verlassen & sich zu einer neuen Organisation, der Patria zusammengetan. Der Wunsch nach einer strafferen, mehr nach militärischen Grundsätzen geleiteten Organisation, Differenzen persönlicher Natur & wohl auch der Drang nach grösserer Unabhängigkeit führte die Unzufriedenen zusammen. Ob sie unter Instruction von Offizieren (die Leitung wollen sie selbst in der Halt behalten) nun ihr Ideal besser erreichen, mag die Zukunft zeigen.“ (Protokollbuch Pfadfindercommission 1915)
Wie stark militärische Grundsätze in die Pfadibewegung Einfluss haben sollten, gab in der Zeit des ersten Weltkrieges naturgemäss viel zu reden. Im Gloggi berief man sich stärker auf christliche Grundsätze, während es für die Patria wichtig war, militärischen Grundsätzen zu folgen. Hier eine „Inspektion“ aus dem Jahre 1917. Oberstdivisionär Steinbruch, Oberst Wille (der Sohn des Generals) und Prof. Brockmann vom Kantonalverband inspizieren eine Pfadigruppe.

In den ersten Jahren nach der Abtrennung hatten Patria und Gloggi das Heu auch aus anderen Gründen nicht auf der gleichen Bühne. Im Protokollbuch der Pfadfindercommission des Gloggi findet sich folgender Eintrag:

„Am Spielnachmittag unserer Abteilung am 25. April waren einige Mitglieder der Patria als Gäste anwesend. Sie missbrauchten, wie Herr Pfr. Keller in Ueberinstimmung mit anderen Berichten mitteilt, das ihnen gewordene Gastrecht dazu, unter unseren Pfadfindern für ihre Abteilung zu werben. Gegen dieses unfeine Gebahren soll bei der Patria energisch protestiert werden mit der Androhung, im Wiederholungsfall die Angelegenheit vor den Kantonalvorstand zu bringen.“
Es scheint aber keinen Wiederholungsfall gegeben zu haben, beide Abteilungen hatten in jener Zeit eher zu viele neue Mitglieder. Und beide Abteilungen machten sich daran, sich eine Pfadihütte zu bauen. Die Patria begann schon 1915, sich am Horgenerweiher eine Hütte zu bauen, für den Gloggi entstand auf dem Restiberg neben dem CVJM-Heim eine Pfadfinderhütte, 1917/18 folgte das „Eigewärch“ auf der Entlisbergwiese in Zürich.

Der Horgenerweiher damals (Bild: Museum Sust Horgen).
Ein Patria-Pfadi, der damals dabei war, erinnerte sich 35 Jahre später folgendermassen:

(Sozialarchiv Ar 664.429)