Patriaheim Hüttikerberg (5): Auflösung Korps Patria

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Übertritte in den Hadlaub

Das Pfadikorps Patria hatte immer weniger Mitglieder und musste schliesslich 2004 aufgelöst werden. Die verbleibenden etwa 20 Mitglieder traten in die Abteilung Hadlaub im Gloggi ein. Im Gloggi-Archiv findet sich im Protokoll des Pfadistufenleiter- (PSL) Höcks folgende Notiz dazu:

Sehr grosses Geschenk an den Heimverein

Der APV Patria als Eigentümerin des Heimes entschloss sich dann, das Heim für den symbolischen Beitrag von einem Franken dem APV-Gloggi zu überlassen. Der Eintrag auf der Website des APV Patria sah 2005 folgendermassen aus:


(https://www.patria.ch/2005/06/26/patriaheim-an-gloggi-uebergeben/)


Finanzaktionen, Umbau, zufriedene Gesichter

Mit dem Duschenanbau war es nicht getan, im GP 2011 wurde über die nächste Umbauetappe berichtet:

Der Umbau musste etappiert werden und – wie der APV Patria auf seiner Website (von dort auch die Bilder) schreibt – war die Stimmung 2018 nach der Präsention der neu aufgeleisten Umbau- Etappen 1-4 nicht euphorisch. „Aber die „Salami-Taktik“ in Etappen ging auf.  Die Finanz-Aktionen liefen hervorragend und der Umbau und die Auffrischung des Bodens konnten bereits im Juni abgeschlossen werden.“

2019 sah man rundum zufriedene Gesichter, die Heimgotte Trasco und der Heimverein-Co-Präsident Telex wurden herzlich verdankt.

Das Patriaheim zeigte sich auch noch 2025 an der GV von APV Gloggi und Heimverein in bester Verfassung und freut sich auf weitere Nutzerinnen und Nutzer. Reservation beim Heimverein Glockenhof.

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Patriaheim Hüttikerberg (4): Auch vom Gloggi gerne genutzt

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Das Heim wurde, wie die im Sozialarchiv noch vorhandenen Hüttenbücher zeigen, sehr gut genutzt, natürlich von der Patria – aber auch der Gloggi und die damals nicht zum Gloggi gehörende Abteilung Manegg waren eifriger Nutzer, wie die folgenden Einträge zeigen:

Hüttenbuch 1952 – 1956

Hüttenbuch 1956 – 1964:

Hüttenbuch 1969 – 1974

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Patriaheim Hüttikerberg (3): „Bubenhände bauen ein Haus“

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Über 3500 Arbeitsstunden wurden von Pfadi, Eltern, APV geleistet. Nur was man beim besten Willen nicht selbst machen konnte, wurde befreundeten Baufirmen übergeben – die trotz Freundschaftspreisen benötigten 22’000 Franken wurden zu einem rechten Teil von den Pfadi erarbeitet. Sie betätigten sich als Ausläufer, in Schiessständen als Warner und Zeiger und arbeiteteten als Forstgehilfen beim stadtzürcherischen Forstamt. Die restlichen Finanzen stammten dann aus Spenden von Ehemaligen und Eltern.

Wie die folgenden Ausschnitte aus Zeitschriften zeigen, war der Heimbau ein Gemeinschaftswerk der ganzen Abteilung:

Ausschnitte aus Illustrierten (ohne Quellenangabe, Sozialarchiv Ar 664.429 und 430)

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Patriaheim Hüttikerberg (2): Weitere Abspaltungen, Gründung Stadtkorps

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Der Aderlass im Gloggi ging aber weiter. Nachdem die Patria die Abteilung Glockenhof verlassen hatte, spalteten sich (für viele besonders schmerzhaft, weil unter der Leitung des Gründers der Pfadi Gloggi Emil Dändliker) die Abteilung Libertas und danach die Abteilung Winkelried vom Gloggi ab:

Die nicht mehr zur Abteilung Glockenhof gehörenden Abteilungen bildeten nun das Stadtkorps, das ein Gegengewicht zum Gloggi darstellte.

Das stärkste Mitglied des Stadtkorps blieb die Patria, weshalb das Stadtkorps 1940 dann auch wieder auf den Namen „Patria“ umgetauft wurde.

Die Beziehungen zwischen Patria und Gloggi waren damals längst wieder freundschaftlich geworden, im GP wurde, wie hier 1943, auch über die Patria berichtet – es gehe der Abteilung gut:

Interessant, dass die Patria keine Wölfe hatte, vom Dschungelbuch wollte man nichts wissen, sondern „Knappen“.

Die Patria gedieh weiter, die Hütte am Horgenerweiher hatte man abreissen müssen und es entstand der Wunsch nach einem eigenen Heim:

Man wurde am Hüttikerberg fündig – ganz einfach war es aber nicht, dort ein Heim zu bauen, es mussten Finanzen aufgetrieben, Landstücke abgetauscht, Durchleitungsrechte gesichert und Baupläne gezeichnet werden. Am 7. August 1950 war es dann so weit: der Hüttiker Gemeinderat bewilligte das Baugesuch.

(Sozialarchiv Ar 664.429 und 430)

Jetzt ging es erst recht los. Die Patria wollte das Haus von Grund auf selbst bauen und das gelang ihr auch.

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Patriaheim Hüttikerberg (1): Abspaltung Patria vom Gloggi

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Die Generalversammlung von APV und Heimverein Glockenhof hat 2025 im Patriaheim Hüttikerberg stattgefunden. Ein Grund, etwas auf die Geschichte der Pfadi Patria und die Geschichte des Patriaheimes zurückzuschauen.

1915: Patria entsteht durch Abtrennung vom Gloggi

Der Gloggi-Stammbaum zeigt, wie 1915 die Patria aus dem Gloggi ausschied und eine eigene Abteilung gründete.

Im Protokollbuch von 1915 findet sich folgender Eintrag:

„Wieder hat eine Gruppe von Führern (…) mit einer Anzahl von Pfadfindern unsere Abteilung verlassen & sich zu einer neuen Organisation, der Patria zusammengetan. Der Wunsch nach einer strafferen, mehr nach militärischen Grundsätzen geleiteten Organisation, Differenzen persönlicher Natur & wohl auch der Drang nach grösserer Unabhängigkeit führte die Unzufriedenen zusammen. Ob sie unter Instruction von Offizieren (die Leitung wollen sie selbst in der Halt behalten) nun ihr Ideal besser erreichen, mag die Zukunft zeigen.“ (Protokollbuch Pfadfindercommission 1915)

Wie stark militärische Grundsätze in die Pfadibewegung Einfluss haben sollten, gab in der Zeit des ersten Weltkrieges naturgemäss viel zu reden. Im Gloggi berief man sich stärker auf christliche Grundsätze, während es für die Patria wichtig war, militärischen Grundsätzen zu folgen. Hier eine „Inspektion“ aus dem Jahre 1917. Oberstdivisionär Steinbruch, Oberst Wille (der Sohn des Generals) und Prof. Brockmann vom Kantonalverband inspizieren eine Pfadigruppe.

In den ersten Jahren nach der Abtrennung hatten Patria und Gloggi das Heu auch aus anderen Gründen nicht auf der gleichen Bühne. Im Protokollbuch der Pfadfindercommission des Gloggi findet sich folgender Eintrag:

„Am Spielnachmittag unserer Abteilung am 25. April waren einige Mitglieder der Patria als Gäste anwesend. Sie missbrauchten, wie Herr Pfr. Keller in Ueberinstimmung mit anderen Berichten mitteilt, das ihnen gewordene Gastrecht dazu, unter unseren Pfadfindern für ihre Abteilung zu werben. Gegen dieses unfeine Gebahren soll bei der Patria energisch protestiert werden mit der Androhung, im Wiederholungsfall die Angelegenheit vor den Kantonalvorstand zu bringen.“

Es scheint aber keinen Wiederholungsfall gegeben zu haben, beide Abteilungen hatten in jener Zeit eher zu viele neue Mitglieder. Und beide Abteilungen machten sich daran, sich eine Pfadihütte zu bauen. Die Patria begann schon 1915, sich am Horgenerweiher eine Hütte zu bauen, für den Gloggi entstand auf dem Restiberg neben dem CVJM-Heim eine Pfadfinderhütte, 1917/18 folgte das „Eigewärch“ auf der Entlisbergwiese in Zürich.

Der Horgenerweiher damals (Bild: Museum Sust Horgen).

Ein Patria-Pfadi, der damals dabei war, erinnerte sich 35 Jahre später folgendermassen:

(Sozialarchiv Ar 664.429)

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