
Angefangen hat alles im Jahre 1938 mit den «Instruktionsbögen für die Pfadfinderabteilung Glockenhof». Über die Redaktoren dieser ersten Pfaditechnik ist nichts bekannt, da noch kein Impressum oder Vorwort verfasst wurde. Einzelne Teile dieser Pfaditechnik erschienen als Artikel im Goldenen Pfeil und wurden in geänderter Form zusammengefasst.
Die zweite Auflage aus dem Jahre 1945 trägt den Titel «Pfadertechnik in Wort und Bild». Als Verfasser fungiert die Rovergruppe Ren des Stammes Totila. Das Redaktionsteams bestand aus Po und Osi.
1949 publizierte der Ausbildungschef Thomas Brunner v/o Filo mit Illustrationen von Th. Hügi die dritte Auflage im A4 Format unter dem Namen «Pfadfindertechnik». Dieses 112 Seiten umfassende Buch wurde als Ausbildungsheft durch den «Schweizerischen Pfadfinderbund» herausgegeben. Der Name «Glockenhof» ist bis zur 6. Auflage im Buch nicht mehr zu finden. Thomas Brunner ist es sicherlich zu verdanken, dass die Pfaditechnik zum Standardwerk der Deutschschweizer Pfadi wurde und bis heute teilweise auch noch ist. Thomas Brunner verstarb leider viel zu früh im Jahre 1952 bei einem Eisenbahnunglück, so dass er den Erfolg seines Werkes nicht mehr weiterverfolgen konnte.
Nach 10’000 verkauften Exemplaren erscheint im Jahre 1958 die Pfaditechnik erstmals als gebundenes Buch im A5 Format. Der Abteilungsleiter Ernst Attinger v/o Ätti schreibt dazu im Vorwort:
„Mancher Führer wird der neuen Auflage kritisch begegnen und vielleicht in ihrer Gestaltung eine amerikanisierende Tendenz feststellen. Unsere Pfadfindertechnik wurde aber von aktiven Führern bearbeitet, die den Stoff so begrenzen, dass er von guten Pfadfindern beherrscht werden kann.„
Das war sicherlich ein weiteres Erfolgsrezept. Entstanden doch sämtliche späteren Auflagen immer unter reger Teilnahme von älteren Leitenden deren aktive Pfadizeit noch nicht allzu lange zurücklag.

Inhaltlich waren in allen Auflagen die klassischen Pfaditechnik Themen wie Kartenlesen, Blachenkunde, Lagerbau, Samariter, Seilkunde, Morsen und Krokieren präsent, während die Themen Natur und Umwelt sowie Sternkunden in den 70er und 80er Jahren aus der Pfaditechnik verschwanden, jedoch ab den 90er Jahren wieder ein Comeback feierten und bis heute ein fester Bestandteil des Buches sind. Hier muss man fairerweise festhalten, dass das Redaktionsteam der 8. Auflage Ende der 70er Jahre Pläne hatte, ein separates Buch zu diesen Themen zu veröffentlichen.

Bis zur 8. Auflage war auch Bürgerkunde und Schweizer Geschichte Bestandteil der Pfaditechnik. Bewusst verzichtet wurde bis zur 13. Auflage im Jahre 2002 auf ein Kapitel zur Pfadi Allgemein. Dieses wurde dannzumal in kurzer Form integriert, um die Grundlagen unserer Bewegung gebührend zu würdigen.
Der Fokus lag immer auf den Themen, welche in oder für die Vorbereitung von Nachmittagen, Weekends und Lagern den Pfadis von grossem Nutzen waren.
Die Illustrationen wurden wie die Texte von aktiven und ehemaligen Leitern erstellt. Einige Illustrationen wurden über verschiedene Auflagen weiter entwickelt und auf die neusten Erkenntnisse angepasst.

Auch die Tierspuren und Illustrationen sind seit dem Jahre 1958 in ähnlicher Form Bestandteil der Pfaditechnik.

In den früheren Auflagen wurden einige Kapitel ausführlicher behandelt. So gab es in der 2. Auflage von 1945 auch eine Anleitung und Skizzen zum Bau von Stühlen oder eines Sprungbrettes.


In den Lagern ist man immer darauf bedacht, nur so viel Technik wie nötig mitzunehmen resp. aufzubauen. Trotzdem gab es in der Pfaditechnik von 1978 eine Anleitung zur Stromproduktion im Lager. Die Redaktoren wiesen darauf hin, dass solche Bauten eine Ausnahme sein sollten und nur errichtet werden sollten, wenn dies thematisch ins Lager passt.


Ende Oktober war es nun soweit. Die 19. Auflage der neuen Pfaditechnik erschien. Die Inhalte wurden komplett überarbeitet. Unter anderem wurde das Kapitel Seil auf die aktuellsten Sicherheitsbestimmungen angepasst und sämtliche Illustrationen entsprechend angepasst.
Dank dem grossen Einsatz von aktiven und ehemaligen Leitenden des Gloggis aber auch von Pfadis ausserhalb konnte dieses Werk wieder realisiert werden.
Die neue Pfaditechnik ist ab Ende Oktober bei Hajk Scout & Sport oder direkt im Sekretariat des Gloggis oder dem Cevi Laden an der Sihlstr. 33 in Zürich erhältlich.