Ursula Hänni, die mit ihrem Redaktionskollegen die Seepfadi in Wollishofen besucht hat, hat einen schönen Blog-Beitrag im „Wollipedia“ über die Seepfadi und ihre Geschichte geschrieben.
https://www.wollipedia.ch/post/wollishofer-seepferdli

Das lebendige Gedächtnis des Pfadikorps
Ursula Hänni, die mit ihrem Redaktionskollegen die Seepfadi in Wollishofen besucht hat, hat einen schönen Blog-Beitrag im „Wollipedia“ über die Seepfadi und ihre Geschichte geschrieben.
https://www.wollipedia.ch/post/wollishofer-seepferdli
Angefangen hat alles im Jahre 1938 mit den «Instruktionsbögen für die Pfadfinderabteilung Glockenhof». Über die Redaktoren dieser ersten Pfaditechnik ist nichts bekannt, da noch kein Impressum oder Vorwort verfasst wurde. Einzelne Teile dieser Pfaditechnik erschienen als Artikel im Goldenen Pfeil und wurden in geänderter Form zusammengefasst.
Die zweite Auflage aus dem Jahre 1945 trägt den Titel «Pfadertechnik in Wort und Bild». Als Verfasser fungiert die Rovergruppe Ren des Stammes Totila. Das Redaktionsteams bestand aus Po und Osi.
1949 publizierte der Ausbildungschef Thomas Brunner v/o Filo mit Illustrationen von Th. Hügi die dritte Auflage im A4 Format unter dem Namen «Pfadfindertechnik». Dieses 112 Seiten umfassende Buch wurde als Ausbildungsheft durch den «Schweizerischen Pfadfinderbund» herausgegeben. Der Name «Glockenhof» ist bis zur 6. Auflage im Buch nicht mehr zu finden. Thomas Brunner ist es sicherlich zu verdanken, dass die Pfaditechnik zum Standardwerk der Deutschschweizer Pfadi wurde und bis heute teilweise auch noch ist. Thomas Brunner verstarb leider viel zu früh im Jahre 1952 bei einem Eisenbahnunglück, so dass er den Erfolg seines Werkes nicht mehr weiterverfolgen konnte.
Nach 10’000 verkauften Exemplaren erscheint im Jahre 1958 die Pfaditechnik erstmals als gebundenes Buch im A5 Format. Der Abteilungsleiter Ernst Attinger v/o Ätti schreibt dazu im Vorwort:
„Mancher Führer wird der neuen Auflage kritisch begegnen und vielleicht in ihrer Gestaltung eine amerikanisierende Tendenz feststellen. Unsere Pfadfindertechnik wurde aber von aktiven Führern bearbeitet, die den Stoff so begrenzen, dass er von guten Pfadfindern beherrscht werden kann.„
Das war sicherlich ein weiteres Erfolgsrezept. Entstanden doch sämtliche späteren Auflagen immer unter reger Teilnahme von älteren Leitenden deren aktive Pfadizeit noch nicht allzu lange zurücklag.
Inhaltlich waren in allen Auflagen die klassischen Pfaditechnik Themen wie Kartenlesen, Blachenkunde, Lagerbau, Samariter, Seilkunde, Morsen und Krokieren präsent, während die Themen Natur und Umwelt sowie Sternkunden in den 70er und 80er Jahren aus der Pfaditechnik verschwanden, jedoch ab den 90er Jahren wieder ein Comeback feierten und bis heute ein fester Bestandteil des Buches sind. Hier muss man fairerweise festhalten, dass das Redaktionsteam der 8. Auflage Ende der 70er Jahre Pläne hatte, ein separates Buch zu diesen Themen zu veröffentlichen.
Bis zur 8. Auflage war auch Bürgerkunde und Schweizer Geschichte Bestandteil der Pfaditechnik. Bewusst verzichtet wurde bis zur 13. Auflage im Jahre 2002 auf ein Kapitel zur Pfadi Allgemein. Dieses wurde dannzumal in kurzer Form integriert, um die Grundlagen unserer Bewegung gebührend zu würdigen.
Der Fokus lag immer auf den Themen, welche in oder für die Vorbereitung von Nachmittagen, Weekends und Lagern den Pfadis von grossem Nutzen waren.
Die Illustrationen wurden wie die Texte von aktiven und ehemaligen Leitern erstellt. Einige Illustrationen wurden über verschiedene Auflagen weiter entwickelt und auf die neusten Erkenntnisse angepasst.
Auch die Tierspuren und Illustrationen sind seit dem Jahre 1958 in ähnlicher Form Bestandteil der Pfaditechnik.
In den früheren Auflagen wurden einige Kapitel ausführlicher behandelt. So gab es in der 2. Auflage von 1945 auch eine Anleitung und Skizzen zum Bau von Stühlen oder eines Sprungbrettes.
In den Lagern ist man immer darauf bedacht, nur so viel Technik wie nötig mitzunehmen resp. aufzubauen. Trotzdem gab es in der Pfaditechnik von 1978 eine Anleitung zur Stromproduktion im Lager. Die Redaktoren wiesen darauf hin, dass solche Bauten eine Ausnahme sein sollten und nur errichtet werden sollten, wenn dies thematisch ins Lager passt.
Ende Oktober war es nun soweit. Die 19. Auflage der neuen Pfaditechnik erschien. Die Inhalte wurden komplett überarbeitet. Unter anderem wurde das Kapitel Seil auf die aktuellsten Sicherheitsbestimmungen angepasst und sämtliche Illustrationen entsprechend angepasst.
Dank dem grossen Einsatz von aktiven und ehemaligen Leitenden des Gloggis aber auch von Pfadis ausserhalb konnte dieses Werk wieder realisiert werden.
Die neue Pfaditechnik ist ab Ende Oktober bei Hajk Scout & Sport oder direkt im Sekretariat des Gloggis oder dem Cevi Laden an der Sihlstr. 33 in Zürich erhältlich.
An unserem letzen Archivierungssamstag haben wir u.a. Gruppenbücher digitalisiert und uns einen Überblick über all die Abzeichen im Archiv verschafft. Die folgenden Abzeichen konnten wir nicht zuordnen:
Schreibt uns doch, was ihr über die Herkunft oder die Geschichte dieser Abzeichen wisst. Entweder im Kommentar oder an archiv@gloggi.ch . Vielen Dank!
1923 erhielt ein damaliger Gloggi-Leiter diese Postkarte von einem Freund. «Der Pfadfinder ist gut zu den Tieren» stand in französischer Sprache darauf. Die Karte stammte aus einer Serie von 10 Karten mit Sujets zum Pfadigesetz. „Der Pfadfinder schützt Tiere und Pflanzen“ wurde mit Zugtieren illustriert wurde, die damals Kutschen, Pflüge, Lastenwagen zogen und häufig auch geschunden wurden.
Welche Rolle spielten Tiere in der Pfadi?
In alten Berichten im Gloggi-Archiv liest man von Maultier „Hans“. Hans trug viele Jahre die Lasten auf den Restiberg, wo das Cevi-Haus und daneben ein Pfadiheim standen. Während die Pfadi ihr Material meist auf dem eigenen Rücken hochschleppten, war Hans für das Gepäck der älteren Cevi-Mitglieder zuständig. Das Maultier wurde, wenn es nicht gerade arbeitete, von CVJM-Mitgliedern und Pfadfindern gleichermassen gepflegt und gehätschelt.
Nutztiere waren aber auch in den Lagern dabei, hier eine Ziege, die 1916 im Sola Lachen Milch gab und , wie das Glasplattendia zeigt, natürlich auch freundlich ins Lagerleben einbezogen wurde:
Eine besondere Beziehung hatten Wölfe und Pfadi natürlich zu den Tieren aus dem Dschungelbuch und zu Tieren, nach denen sie selbst, ihr Rudel oder ihre Gruppe benannt waren. Das zeigte sich auf den Wimpeln (jede Gruppe, manchmal auch jeder Pfadi hatte einen eigenen Wimpel) und in vielen Zeichnungen in den Gruppenbüchern.
Nebenstehend 1963 Gruppe Voss, Totila. Unten: Rudel Star, (1930er-Jahre), Namenwimpel von Spatz (1940er-Jahre), Gruppe Gepard, Normannen (1960er-Jahre).
Eine häufige Aktivität im Wald war das Beobachten von Tieren. Spurenlesen wurde in allen Stufen geübt. Um Tiere aus anderen Weltgegenden zu beobachten, ging man oft in den Zoo (Billett und Zeichnungen von 1962).
In den Lagern holte man beim Bauern Frischmilch von Kühen und Ziegen. Manchmal alberte man auch mit den Tieren herum, setzte ihnen wie auf den Bildern 1932 und 1989 einen Hut auf. Das Vieh fand nicht immer Gefallen an den Pfadi, die auf ihren Weiden lagerten. Hier in der Mitte das zerstörte Wiking- Lager nach dem «Überfall der Rindviecher» 1962.
Freude hatte im gleichen Jahr der Korinth an Esel «Rino», den der Stamm im Tessin bei einem Bauern kennengelernt hatte. Er folgte den Korinthern den ganzen weiten Weg vom Lagerplatz nach Lugano, um dort Material abzuholen. Auf dem Rückweg half er zuerst, den Karren zu ziehen. Dann musste er mit Brot gelockt werden und schliesslich blieb er stehen. Die Pfadi mussten den Bauer holen. Mit seiner Hilfe kamen Rino und Material schliesslich ins Lager.
1956 fand das Bundeslager in den Freibergen statt, hier hatten dann alle Pfadi Gelegenheit, mit Freiberger Pferden Bekanntschaft zu schliessen:
Reiten und Kutschenfahren war auch danach ein Höhepunkt in verschiedensten Lagern, hier im PTA-Lager 1978:
Hühner spielten nicht nur als Eierlieferanten eine wichtige Rolle, sie wurden auch ins Lagerprogramm einbezogen. 1980 wurde im Gryfensee während des Herbstlagers ein Huhn entführt und musste von den Wölfen zurückerobert werden. Laut Lagerbuch soll es etwas verängstigt gewesen sein. Es legte aber, wie damals gezeichnet, bald trotzdem wieder ein Ei…
Auch Schweine, Meersäuli, Ratten (die anfangs 1980er-Jahre auch als Kuscheltiere gehalten wurden), bevölkerten die Gloggi-Lager.
Die treusten Begleiter waren aber Katzen und Hunde. Aus sehr vielen Lagern gibt es Bilder von Büsis, die sich noch so gerne streicheln liessen, hier 1958 im Lager der Wolfsmeute und 1968 bei den Normannen:
Suchhunde waren dabei, wenn die Leiter Lawinenkurse besuchten (1963 über Ostern),
und als Begleiter in verschiedensten Lagern.
Dieser herzige Hund wurde 2022 im Bundeslager mova sogar zum Instagram-Star (Bild Instagram).
Seit 112 Jahren gibt es die Gloggi-Pfadi. Aber warum heissen sie eigentlich so? Der Name «Glockenhof» geht auf eine Glockengiesserei zurück. Sie wurde 1490 von der Zürcher Glockengiesserfamilie Füssli eingerichtet, dort wo heute das Hotel und das Zentrum Glockenhof stehen. Die Füsslis hatten schon vorher am Rennweg Glocken und Haushaltgeräte gegossen
Bildquellen: Schweizerisches Nationalmuseum: Die grosse Glocke von Knonau (Jahresbericht 1923), Schweizerisches Nationalmuseum: Von der Spanischen Suppe zum Potpourri (Blogbeitrag 2018, mit freundlicher Genehmigung), Die Schweiz, schweizerische Illustrierte Zeitsschrift 1898 .
Die Glocken wurden weitherum für ihre gute Qualität und ihren schönen Ton geschätzt. Ebenso bekannt waren die Suppentöpfe (Mitte). In ihnen köchelte am Sonntag, wenn alle in der Kirche waren, der Eintopf fürs Mittagessen schön lange vor sich hin. Sehr gut verkauft wurden auch Geschütze, im Bild die grösste gegossene Kanone «Mercurius», die lange im Hof des Landesmuseums stand.
Auf Youtube sind verschiedene Filme vorhanden, die zeigen, wie heute grosse Glocken gegossen werden, z.B. https://www.youtube.com/watch?v=qxXcinzvO8E . Oder „Eine Glocke für die Ewigkeit“ über die Glockengiesserei Grassmayr in Innsbruck: https://www.youtube.com/watch?v=0tTT4w-6XLk
Das Giessen brauchte sehr viel Holz und dafür war die Lage des Glockenhofs ideal. Die Holzstämme aus dem Sihlwald wurden auf Sihl und Sihlkanal bis fast vor die Giesserei geflösst. Auf diesem Auschnitt aus der Meriankarte von 1642 (e-rara) sieht man gut, wo die Holzstämme aus dem Wasser geholt (roter Kreis), und dann in den Glockenhof gebracht wurden (blauer Kreis).
Der Sihlkanal verschwand später aus dem Stadtbild. Auf dem Plan der Stadt Zürich nach Breitinger von 1867 ist er noch gut sichtbar:
Die Sihl diente später als Herausforderung für viele «Pfadiübungen». Hier Wölfe und Pfadi Ende der 1960er-Jahre bei einer Sihlüberquerung. Niemand dachte wohl daran, dass hier einst Baumstämme aus dem Sihlwald vorbei geflösst wurden.
Die Giesshütte brannte 1830 ab. Die Füsslis stellten darauf den Giessereibetrieb ein. Das Gelände mit dem noch bestehenden Wohnhaus, dem «Glockenhaus» kaufte Kaspar Escher, Mitgründer der Firma Escher Wyss. Er vererbte es seiner Tochter Matthilde Escher, die darauf die St.-Anna-Kapelle und ein Heim für körperlich behinderte Kinder bauen liess. (Schon lange vorher hatte eine St.-Anna-Kapelle vor der Stadtmauer, auf der gegenüberliegenden Strassenseite bestanden. Der Name des Warenhauses St. Annahof erinnert noch daran, auch an den gleichnamigen Friedhof, der oben auf Karte und Zeichnung zu sehen ist.)
Das Heim der Matthilde-Escher-Stiftung, das bis heute besteht, brauchte mit der Zeit mehr Platz. Die Stiftung verkaufte deshalb das Glockenhof-Gelände an den CVJM und das Freie Gymnasium. Die St. Anna-Kapelle wurde neu errichtet, Gymnasium (heute Bürogebäude) Hotel und Vereinshaus Glockenhof entstanden 1911 in ihrer heutigen Form:
Und hier gründete der 17 Jahre alte Sekretariatsgehilfe des CVJM, Emil Dändliker 1912 innerhalb der Knabenabteilung eine Pfadfindergruppe. Was lag näher, als sie Glockenhof zu nennen?
Glocken tauchen deshalb in der Gloggi-Geschichte immer wieder auf. Auch im Gloggi-Archiv bewahren wir eine auf. Es ist die Glocke, die der Gloggi (hier der damalige Korpsleiter Riss) 1975 den Manegg-Pfadi zu ihrem 50-Jahr-Jubiläum schenkte.
Am Gloggenair konnte man bei der Archivgruppe eine kurze Nachricht nur mit den Armen, also per «Semaphor» weitergeben. Jede Armstellung bedeutet einen Buchstaben. Was für fast alle neu war, war früher für die Wölfe eine Selbstverständlichkeit.
Download Semaphor-Alphabet (Wikimedia Commons)
16 Buchstaben in der Minute konnte ein Wolf in den 1940er-Jahren «semaphörlen». Man war (wie hier 1942 im GP) stolz darauf, etwas zu können, das sonst nur noch die Matrosen konnten:
Auch die Pfadis brauchten Semaphor für kurze Distanzen:
Im GP wurde in den 1940er-Jahren empfohlen, sofort nach dem Aufstehen im kalten Schlafzimmer sämtliche Semaphor-Zeichen vor dem Spiegel zu üben, dann habe man mit Sicherheit wieder warm.
Im Alltag war das Telefon natürlich schneller. Weil bis in die 1950er-Jahre aber lange nicht alle eine Telefon hatten, wurden Nachrichten, wann man sich treffe als «Alarm» weitergegeben:
Wer kein Telefon hatte, wurde zu Fuss, per Trotinett oder Velo informiert. Vom Telefon im nahen Restaurant meldete man dann, dass man die Nachricht erhalten habe.
An ihren Anlässen hatten die Pfadi aber den den Ehrgeiz, Nachrichten über möglichst grosse Distanzen weiterzugeben.
Am Tag konnte man sich mit solchen Winkerscheiben und dem Morsealphabet (-> Pfadiwiki) kilometerweit verständigen. Das hatte aber natürlich den Nachteil, dass alle, die morsen konnten, die Nachricht ebenfalls lesen konnten.
Deshalb chiffrierte man wenn nötig die Meldungen. Hier ein Beispiel aus dem GP 1937: Jeder Buchstabe wurde durch zwei andere ausgedrückt. Statt p wurde GH gemorst. Pfadi hiess dann
GH/QB/AB/KB/GE
So hatte jede Gruppe ihren eigenen geheimen Code. Wer ihn nicht kannte, hatte keine Chance, die Nachricht zu verstehen.
Das Übermitteln brachte so manchmal viel Wartezeiten mit sich, weil man die Meldung zuerst entschlüsseln musste.
Einige Stämme besassen sogar Heliographen, eine Art abdeckbare Spiegel, mit denen man bei Sonnenlicht sehr weit morsen konnte.
In der Nacht morste man mit Taschenlampen, Laternen oder sogar Blinkapparaten, die mit einem Dynamo angetrieben wurden. Sie waren zwar sehr schwer, aber es war ein gutes Gefühl vom Uetliberg auf den Pfannenstil zu blinken und sich zu verstehen.
Ab etwa 1960 liest man dann in GP und Gruppenbüchern weniger von solchen Methoden, Nachrichten weiterzugeben. Anderes rückte in den Vordergrund. Man morste mit Tastern, funkte, machte Radiosendungen und schliesslich begann das Internet, eine wichtige Funktion zu übernehmen.
Vorheriger Beitrag: Ein Stück Heimat
Dies ist der letzte Beitrag der für die APV- und Heimvereins-GV 2023 zusammengestellten Geschichte des Pfadiheims Wallisellen. Den ersten Beitrag findet man hier, nachher kann man sich einfach durchklicken.
Das Pfadiheim Wallisellen, unterdessen häufig Pfadiheim Tambel genannt wird intensiv genutzt und muss, auch weil sich die Bedürfnisse ändern, ab und zu umgebaut werden. In den 1970er- und 1980er-Jahren werden Küche, Eingangspartie und die Sanitärinstallationen grundlegend erneuert.
Zu seinem 50-Jahr-Jubiläum beschliesst der Heimverein die grösste bisherige Änderung: statt des Schopfs soll ein neuer Anbau entstehen, das Heim wird rollstuhlgängig.
Fix als Heimvereinspräsident, die Baukommission unter Göppel, die Finanzkommission unter Vim, das Architekturbüro map mit Woom und all die aktiven Helferinnen und Helfer ermöglichen die Eröffnung am Georgstag 1990.
2001/2002 wird dann eine neue Küche eingebaut, 2004 eine Elektroheizung und 2006 werden die Fenster erneuert.
2007 erhält das Heim sein neues „Outfit“, eine neue Fassade aus Lärchenholz und rote Läden. Bei dieser Gelegenheit kommen die vielen Tonnen alter Zeitungen, die beim Bau für die Isolation verwendet wurden, wieder zum Vorschein. Sie werden durch eine moderne Isolation ersetzt. Heimvereinspräsident Marcel Weber v/o Yak kann ein schmuckes Heim mit langer Geschichte zur Weiterbenutzung übergeben.
Für den ganzen Gloggi, besonders aber für die frühere «Provinz», dann die Abteilung Gryfensee ist das Heim auf dem Tambel immer auch ein Stück Heimat.
Man trifft sich für Höcks und einfach, um zusammen zu sein. Rover und die Leiterinnen und Leiter führen lange einmal im Jahr eine Heimputzete durch, Ehemalige übernehmen die Heimverwaltung.
1974 wird der «Heimchäller» für die Abteilung Gryfensee eröffnet. Dieses 1990 mit dem neuen Anbau weiter ausgebaute Zentrum verstärkt die Bindung der Abteilung ans Heim noch.
Durch die vielen Ausbildungslager, Anlässe und Heimnwochen bleibt das Heim auf dem Tambel wichtiges Zentrum des ganzen Gloggi.
Das ist bis heute so geblieben, der Gloggi trifft sich immer wieder im Tambel in Wallisellen, hier der 90+1 -Geburtstag des Gryfensee
und im September 2023 findet ja das Gloggenair statt.
Vorheriger Beitrag: Einweihung und Einrichtung
Das Walliseller Heim auf dem Tambel wird für Ausbildungskurse, Lager, Weekends und Höcks rege benutzt, auch ausländische Pfadfinder verbringen hier gerne einige Tage.
In den 1950er und 1960er-Jahren wird weiter gebaut, ein Anschluss an die Kanalisation ist nötig, die Wiese muss planiert werden usw.
Immer wieder werden am Georgstag aber auch grosse Heimfeste gefeiert, mit Ständen, Theater, Bahnen, Wettbewerben, Pfaditechnik-Demonstrationen usw. Die Pfadi übernachten in Zelten, am Sonntag werden nach einem Feldgottesdienst dann die Eltern, APV, Freundeskreis und Behörden begrüsst, so am Georstag 1951, 1954, dann zum 50-Jahr-Jubliläum des Gloggi 1962 und 1967 unter dem Motto «Wunderlampe».
1951 muss das Fest wegen abermals strömendem Regen um eine Woche verschoben werden, am folgenden Wochenende ist es mit Jeepfahrten, Jazz-Orchester und unzähligen Buden und Ständen aber ein voller Erfolg:
1954 errichtet der Theben eine Schwebebahn zum Reservoir, die Rover der Rotte «Graal» spielen Jazz, ein Riesenrad mit allen Zugswappen thront auf dem Reservoir und neben allen Buden und Ständen gibt es für die Jüngeren auch Kasperlitheater.
Hier dank der Dias von Ruedi Schüle v/o Sugus (Herzlichen Dank!) Ein paar Eindrücke vom Heimfest 1962, dem 50-Jahr-Jubiläum des Gloggi (durch Klick vergrössern):
Und hier aus einem Nachlass einige archivierte Eindrücke des Heimfestes 1967 , das unter dem Motto «Wunderlampe» stand .
Vorheriger Beitrag: Finanzierung und Bau
Nach einem Schlussspurt kann das Heim am 1. Mai 1949, dem Georgstag eingeweiht werden. Es regnet in Strömen. Die NZZ berichtet von der «Erfüllung vieler Wünsche und Träume».
Die Gruppe Mungo aus dem Olymp beschreibt den Tag ziemlich nüchtern folgendermassen:
Das Heim ist allerdings noch lange nicht fertig eingerichtet, vor allem fehlen noch die Matratzen. Es muss dafür nochmals Geld gesammelt werden.
Über die fehlenden Matratzen macht sich der APV in einer Schnitzelbank lustig, er geht davon aus, dass sie dann im Jahr 2000 bestellt sein werden.
Schliesslich ist alles zur Vermitung bereit, das neue Heim samt Kachelofen und Waschbecken im Eingangsbereich präsentiert sich in bestem Zustand:
Der Heimverwalter hat allerdings noch etwas Sorgen mit der Wiese:
Aber ab Frühling 1950 ist das Heim tatsächlich «in vollem Umfange benutzbar».