(Zur Bläsimühle vor dem Gloggi, beachte diesen Blogbeitrag)
Zu Beginn der 1970er-Jahre findet sich in Stadtnähe immer weniger für den Pfadibetrieb geeignete Natur. Zudem erwartet man, dass die Schule bald die Fünftagewoche einführen wird.
Der Gloggi will darum vermehrt auf Wochenendbetrieb setzen. Es wird eine «Aktion Forsthütten» gestartet, der Gloggi mietet für den Wochenendbetrieb Fortshütten an. Zudem sucht er aber dringend ein drittes Pfadiheim.
Am 3. April 1973 setzt die Generalversammlung des Heimvereins eine Heimbaumkommission ein. Der Vizepräsident des Heimvereins, Pieps, ackert sich durch Inserate. Ein zunächst vielversprechendes Projekt in Egg kommt nicht zu Stande

«Frau Pieps», Vreni Wyss beginnt zu telefonieren «em Tüüfel es Ohr ab», wie sie schreibt.
Nach Telefonen mit über 60 Immobilienfirmen wird sie fündig.

Bei einer ersten Besichtigung präsentiert sich die Bläsimühle als zum Teil renovationsbedürftig, für ein Pfadiheim aber ideal. Es hat viel Platz, der Mühleraum ist für Schlechtwetteraktivitäten ideal und die Umgebung für den Pfadibetrieb perfekt.









15. Aug. 1973 | Der Vorvertrag mit den Gebrüdern Frei wird unterzeichnet. |
28. Aug. 1973 | Eine ausserdordentliche GV des Heimvereins beschliesst einstimmig den Kauf. |
19. Sept. 1973 | Der Korpsführerrat und eine Woche später der Korpsrat stimmen ebenfalls zu. |
Ende Sept. | Der Heimverein kauft die Bläsimühle vorerst mit Fremdkapital. Es beginnen Finanzaktionen und der Umbau, an dem die Aktiven unzählige Stunden beteiligt sind. |




Obwohl danach noch über ein Jahr weitergebaut wird, folgt die Einweihung am 15./16. Juni 1974








Die Bläsimühle wird ab 1974 eifrig benutzt für Ausbildungskurse, Weekends, Lager, Abteilungsfeste.
Auch für Klassenlager eigent sich das Heim ausgezeichnet. Es wird von allen Stufen rege genutzt. Die Schulklassen interviewen auch die Familie Frei und graben auf der Gemeinde alte Akten aus.


Das Alter der Bläsimühle, die intensive Nutzung und neue Ansprüche z.B. an die sanitären Anlagen, machen weitere Umbauetappen nötig:
1984 | Dach und Waschraum werden saniert (Etappe I) |
1989 | Im Schopf werden verfaulte Balken und Sparren ersetzt (II) |
1991 | Verbesserung des Raumklimas (III) |
1992 | wird bereits die Ausbauetappe IV abgeschlossen. Auch Fassade und Fenster sind saniert. |

1993 | Zum 20 Jahr-Jubiläum erstrahlt die Bläsimühle «in neuem Glanz» |
Rösli Frei amtet seit 20 Jahren als Verwalterin und hat 82’000 Übernachtungen erlebt | |
Pieps tritt aus dem Heimvereinsvorstand zurück und erhält zum Abschied ein Bläsimühlemodell, um es in seine Modelleisenbahnanlage einzubauen | |
1994 | bringt dann ein Kaminbrand die Bläsimühle ernsthaft in Gefahr. Einige Räume müssen für zwei Monate gesperrt und renoviert werden. |

Viel schlimmer kommt es dann im September 2001, als der ganze Dachstock ausbrennt und ein sehr hoher Sachschaden entsteht.

Zum Glück kann die Bläsimühle gerettet werden.
Nach einem grossen Küchenumbau kann Heimgötti Telex 2009 im GP schreiben: «D Bläsimühli isch fit».
Durch all die Jahre ist sie aus dem Gloggi nicht wegzudenken.

Und jetzt, 50 Jahre nachdem der Gloggi die Bläsimühle kaufen konnte, macht sich der Zahn der Zeit wieder bemerkbar, verschiedenste Renovierungsarbeiten stehen bevor. All die Generationen von Pfadi, denen die Bläsimühle in den letzten 50 Jahren ein Stück Heimat geworden ist, werden den Heimverein sicher dabei unterstützen, sei es finanziell, sei es durch Mitarbeit.
